Modellbezeichnung und Produktionsjahre

Der Volkswagen Jetta IV ist die vierte Generation des beliebten Kompaktsedans, der von 1998 bis 2005 produziert wurde. In verschiedenen Ländern war das Modell auch unter den Namen Bora (vor allem in Europa und China) und City Jetta (in Kanada für Basisversionen) bekannt. In den USA und einigen anderen Märkten blieb die Bezeichnung Jetta erhalten.

 

Modellbeschreibung

Der Jetta IV (oder Bora) basierte auf der Plattform Volkswagen Group A4 (PQ34), die auch vom Golf IV, Audi A3 (1. Generation) und Skoda Octavia (1. Generation) genutzt wurde. Im Vergleich zum Vorgänger Jetta III (Vento) erhielt das Auto ein moderneres Design, eine verbesserte Aerodynamik (Cx = 0,31) und hochwertigere Materialien im Innenraum.

Abmessungen:

  • Länge: 4380 mm
  • Breite: 1735 mm
  • Höhe: 1440 mm
  • Radstand: 2510 mm

Fahrwerk:

  • Vorne: MacPherson-Federbeine
  • Hinten: Verbundlenkerachse (bei den meisten Versionen) oder Mehrlenkeraufhängung (bei Allradmodellen wie dem R32 und einigen Top-Varianten)

 

Modellvarianten und Motoren

Der Jetta IV wurde mit einer breiten Palette an Benzin- und Dieselmotoren angeboten:

Benziner:

  • 1.4 l (75 PS) – Basismotor für den europäischen Markt.
  • 1.6 l (100–105 PS) – die verbreitetste Variante.
  • 1.8 l (125 PS, Saugmotor) und 1.8T (150–180 PS, Turbolader) – leistungsstarke Versionen, besonders in den USA beliebt.
  • 2.0 l (115–116 PS) – einfacher, aber zuverlässiger Motor.
  • 2.3 l VR5 (150–170 PS) – ein seltener 5-Zylinder-Motor.
  • 2.8 l VR6 (204 PS) und 3.2 l VR6 (250 PS, im R32) – Top-Motoren.

Diesel (TDI):

  • 1.9 l (90–130 PS) – einer der sparsamsten Motoren (Verbrauch ~5 l/100 km).
  • 2.0 l (136 PS, mit Pumpendüsen) – eine leistungsstärkere Variante.

Getriebe:

  • 5- und 6-Gang-Schaltgetriebe
  • 4-Gang-Automatik (bei schwächeren Motoren)
  • 5-Gang-Automatik Tiptronic (bei leistungsstärkeren Versionen)
  • Allradantrieb 4Motion (bei VR6 und R32)

 

Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen: >PP+EPDM-T10 <


Vordere Stoßstange demontieren

  1. Motorhaube öffnen.
  2. Die obere Teil des Kühlergrills aus den Verriegelungen lösen und nach oben abnehmen (der Grill wird durch die Motorhaubenverriegelung gehalten, die nicht demontiert werden muss – einfach den Grill anheben).
  3. Unter dem Kühlergrill fünf Schrauben lösen, die die obere Teil der vorderen Stoßstange befestigen.
  4. Die seitlichen Zierleisten an der Front der Stoßstange entfernen (halten durch Clips).
  5. Unter den Zierleisten zwei Schrauben lösen.
  6. In den Radkästen auf jeder Seite vier Schrauben lösen, die die Radlaufverkleidungen befestigen (einfacher bei eingeschlagenen Rädern).
  7. Mit einem Helfer die vordere Stoßstange nach vorne von den Führungsschienen in den Kotflügeln abziehen (darauf achten, dass keine elektrischen Kabel oder Schläuche beschädigt werden).
  8. Stecker der elektrischen Anschlüsse trennen (falls vorhanden).
  9. (Falls vorhanden) Schläuche der Scheinwerferwaschanlage trennen.

VW Jetta IV – Montageorte für die vordere Stoßstange

VW Jetta IV Frontstoßstange Montagediagramm


Hintere Stoßstange demontieren

  1. Hinter den seitlichen Verkleidungen des Kofferraums auf jeder Seite drei Muttern lösen, Stecker trennen und die Rückleuchten entfernen.
  2. In den Aussparungen der Rückleuchten auf jeder Seite eine Schraube lösen, die die obere Teil der hinteren Stoßstange befestigt.
  3. Drei Schrauben (von unten nach oben eingedreht) lösen, die die untere Teil befestigen.
  4. In den Radkästen auf jeder Seite drei Schrauben lösen, die die Radlaufverkleidungen befestigen (hinten, einfacher mit einer Knarre).
  5. Mit einem Helfer die hintere Stoßstange nach hinten von den Führungsschienen in den Kotflügeln abziehen (darauf achten, dass keine Kabel beschädigt werden).
  6. Stecker der elektrischen Anschlüsse trennen (falls vorhanden).

Montageorte der Heckstoßstange VW Jetta IV

VW Jetta IV Rücklicht-Montagediagramm

VW Jetta IV Heckstoßstangen-Montagediagramm


Besonderheiten und Technologien

  • Sicherheit: Der Jetta IV erhielt 4 Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (1999). Serienmäßig waren Airbags, ABS, später kamen ESP und Seitenairbags hinzu.
  • Komfort: Im Innenraum wurden weiche Kunststoffe, Aluminiumeinlagen und optional Klimaanlage und Ledersitze verbaut.
  • Sportversionen:
    • Jetta GLI (1.8T oder VR6) – das Pendant zum Golf GTI.
    • Bora R (in Europa) – mit 1.8T-Motor (180 PS).
    • Bora V5 – mit 5-Zylinder-Motor.
    • R32 (2004–2005) – Allradversion mit 3.2-Liter-VR6 (250 PS) und 6-Gang-Schaltgetriebe.

 

Interessante Fakten

  • Name Bora: In Europa wurde der Jetta IV als Bora vermarktet (benannt nach einem Adriatik-Wind). Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vermied Volkswagen jedoch zeitweise diese Bezeichnung in den USA, da „Bora“ mit „Bin Laden“ assoziiert wurde (wegen der Ähnlichkeit zu „Al-Qaeda“).
  • R32: Die einzige Jetta-IV-Version mit Allradantrieb und VR6-Motor. Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,6 Sekunden.
  • Cabriolet: 2001 entwickelte Karmann einen Bora-Cabriolet-Prototyp, der jedoch nie in Serie ging.
  • Chinas Dauerbrenner: In China wurde der Bora bis 2020 als günstigere Version produziert.
  • Rennsportkarriere: Der Jetta IV wurde in Tourenwagenrennen eingesetzt, darunter SCCA und Deutsche Tourenwagen Masters (als Safety Car).

 

Fazit

Der Jetta IV (Bora) war ein wichtiges Modell für Volkswagen und überzeugte durch Zuverlässigkeit, Komfort und sportlichen Charakter. Besonders geschätzt werden heute die Versionen mit 1.8T-, VR6- und R32-Motoren. Trotz ihres Alters sind viele Exemplare dank robuster Bauweise und guter Ersatzteilversorgung noch immer auf den Straßen unterwegs.