Baujahre und Modellpflege
Der Renault Logan der ersten Generation debütierte 2004 als Budget-Sedan, entwickelt für Schwellenländer. Ursprünglich wurde er unter dem Motto „Auto für 5000 Euro“ konzipiert, was ihn zu einem der günstigsten Neuwagen in Europa und anderen Regionen machte.
- Erste Version (2004–2009) – Basisvariante mit schlichtem Design und minimalistischem Interieur.
- Erstes Facelift (2009–2012) – Die Frontpartie wurde überarbeitet: Stoßstange, Kühlergrill und Scheinwerferform änderten sich. Im Innenraum kamen neue Materialien zum Einsatz.
- Zweites Facelift (2012–2015) – Der Logan erhielt modernere Scheinwerfer, eine überarbeitete Heckpartie und ein neues Armaturenbrett. In einigen Ländern lief die Produktion bis 2020 weiter (z. B. in Russland bis 2015, in Brasilien länger).
Modellcode und Varianten
Die Plattform des Logan I trug die Bezeichnung B0 (oder L90). Je nach Markt hatte das Modell unterschiedliche Kennzeichnungen:
- LS, LE, LX – Basisaustattungen.
- 1.4 (K7J), 1.6 (K7M, K4M) – Benzinmotoren.
- 1.5 dCi (K9K) – Dieselvariante (nicht in allen Ländern).
Zudem gab es Versionen mit Gasantrieb (LPG) und den Kombi Logan MCV (ab 2006).
Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen >P/E<
Vordere Stoßstange demontieren
- Öffnen und sichern Sie die Motorhaube.
- Von oben vier Torx-Schrauben lösen, die von oben nach unten eingedreht sind.
- Gehen Sie zur Unterseite. Hier lösen Sie neun Schrauben, die von unten nach oben eingedreht sind und die untere Seite der Stoßstange befestigen.
- Arbeiten Sie in den Radkästen weiter – es ist einfacher, wenn die Räder eingeschlagen sind.
- In den Radkäten je zwei Schrauben pro Seite lösen, die die Radlaufverkleidung mit der Stoßstange verbinden.
- Schieben Sie die Radlaufverkleidung zur Seite und lösen Sie je eine 10-mm-Schraube pro Seite, die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbindet.
Tipp: Arbeiten Sie mit einem Helfer für mehr Sicherheit. Die Stoßstange wird nach vorne abgenommen – vergessen Sie nicht, die Stecker der Nebelscheinwerfer zu trennen (falls verbaut).
Hintere Stoßstange demontieren
- Öffnen Sie die Kofferraumklappe.
- Im Kofferraumbereich drei Schrauben lösen (beim Kombi vier), die die obere Seite der Stoßstange befestigen.
- Gehen Sie zur Unterseite. Im Spalt zwischen Stoßstange und Heckpartie sechs Schrauben lösen, die von unten nach oben eingedreht sind (beim Kombi entlang der unteren Stoßstangenkante).
- In den Radkäten die Schrauben lösen, die die Radlaufverkleidung mit der Stoßstange verbinden (falls vorhanden, die Spritzschutzbleche entfernen).
- Hinter den Radlaufverkleidungen je eine Schraube pro Seite lösen, die von unten nach oben eingedreht sind und die Stoßstangenecken mit den Kotflügeln verbinden.
- Mit einem Helfer die Halteklammern in den Kotflügeln lösen und die Stoßstange nach hinten abnehmen – vergessen Sie nicht, die elektrischen Stecker zu trennen.
Interessante Fakten
- Globales Projekt – Der Logan wurde als „Weltauto“ entwickelt und in Rumänien (Dacia), Russland, Marokko, Brasilien, Kolumbien und anderen Ländern produziert.
- Beinahe militärische Zuverlässigkeit – Dank einfacher Bauweise wurde der Logan in Afrika und Asien als Taxi oder sogar Polizeiauto genutzt.
- Sportversion – In Lateinamerika gab es den Logan mit einem 2.0-Liter-Motor (145 PS) unter dem Namen Stepway.
- Elektro-Prototyp – 2010 zeigte Renault den Logan EV, der jedoch nie in Serie ging.
Stärken des Modells
- Geringe Kosten – Selbst neu war der Logan günstiger als die meisten Konkurrenten.
- Einfachheit und Reparaturfreundlichkeit – Die Konstruktion ohne komplexe Elektronik ermöglichte Reparaturen in heimischer Garage.
- Robustheit – Das Fahrwerk mit MacPherson-Federbeinen vorn und Starrachse hinten hielt schlechten Straßen stand.
- Geräumigkeit – Großer Kofferraum (510 l) und komfortabler Innenraum für seine Klasse.
- Wirtschaftlichkeit – Durchschnittlicher Verbrauch von 6–8 l/100 km (1.6 l).
Schwächen
- Dürftige Ausstattung – In der Basis fehlten Klimaanlage, elektrische Fensterheber und sogar Servolenkung (frühe Modelle).
- Lautstärke – Schlechte Schalldämmung, besonders bei hohen Geschwindigkeiten.
- Schwache Dynamik – Beschleunigung auf 100 km/h in 11–13 Sekunden (1.6 l).
- Rostanfälligkeit – In kalten Regionen traten Roststellen an Schwellern und Radläufen auf.
- Hartes Fahrwerk – Auf schlechten Straßen war der Komfort mäßig.
Fazit
Der Renault Logan I wurde weltweit zum „Arbeitspferd“ für Millionen Fahrer. Seine größten Vorteile waren Erschwinglichkeit, Zuverlässigkeit und Anspruchslosigkeit. Zwar fehlte es an Komfort und Ausstattung, doch für pragmatische und preisbewusste Autofahrer war er ideal.
Nach 2015 löste die zweite Generation den Logan I ab, doch viele Exemplare sind noch heute unterwegs – ein Beweis für seinen Ruf als „unzerstörbares“ Auto.