Produktionsjahre und Platz in der Modellpalette
Der Chevrolet Alero wurde von 1999 bis 2004 produziert und positionierte sich als erschwingliche Mittelklasse-Limousine bzw. Coupé. Er ersetzte die veralteten Modelle Chevrolet Beretta und Chevrolet Corsica. Der Alero war Teil der GM-Baureihe auf der N-Body-Plattform, die auch für den Oldsmobile Cutlass und Pontiac Grand Am verwendet wurde.
Design und Modellvarianten
Der Alero wurde in zwei Karosserieversionen angeboten:
- 4-türige Limousine – die praktischere und beliebtere Variante.
- 2-türiges Coupé – mit sportlichem Design und fließendem Dach, das auf ein junges Publikum abzielte.
Das Design des Alero entsprach dem typischen Chevrolet-Stil der späten 1990er: runde Formen, schmale Scheinwerfer und eine verchromte Kühlergrill-Optik. 2002 erhielt das Modell ein leichtes Facelift mit überarbeiteter Frontstoßstange, Grill und Heckleuchten.
Technische Daten
Der Alero war mit zwei Motoren erhältlich:
- 2.4-Liter-Ecotec (LD9) – 4-Zylinder, 150 PS, Drehmoment 210 Nm.
- 3.4-Liter-V6 (LA1) – 170–180 PS, 271–285 Nm, für einen ruhigeren und dynamischeren Antrieb.
Getriebe:
- 4-Gang-Automatik (4T40-E, 4T45-E)
- 5-Gang-Schaltgetriebe (Getrag F23, nur für 4-Zylinder)
Die Vorderradaufhängung basierte auf McPherson-Federbeinen, die Hinterachse hatte eine halbunabhängige Verbundlenkerkonstruktion. Das Fahrverhalten war typisch für amerikanische Budgetfahrzeuge: weiche Federung, aber unpräzise Lenkung.
Je nach Baujahr können die Befestigungspunkte leicht variieren.
Vordere Stoßstange demontieren
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Haube zwei Stopper (von oben nach unten eingesteckt) entfernen, die die obere Partie der Stoßstange fixieren.
- Von unten sechs Schrauben lösen, die die untere Partie halten.
- In den Radausschnitten zwei weitere Stopper (von unten nach oben eingesteckt) herausziehen.
- Räder nach außen einschlagen.
- In den Radkästen je drei Stopper pro Seite entfernen, die die Radlaufverkleidung (vorderer Teil) befestigen.
- Hinter den Radlaufverkleidungen je drei Schrauben pro Seite (von unten nach oben eingedreht) lösen, die die Seiten mit den Kotflügeln verbinden.
- Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach vorne abziehen (auf Kabel achten).
- Elektrische Stecker (falls vorhanden) trennen.
Hintere Stoßstange demontieren
- Kofferraumdeckel öffnen.
- Aus dem Kofferraum die Muttern lösen und die Heckleuchten entfernen.
- Schrauben unter den Heckleuchten sowie vier Stopper im Kofferraumbereich entfernen, die die obere Partie der Stoßstange halten.
- Von unten vier Stopper herausziehen, die die untere Partie fixieren.
- In den Radkästen je drei Schrauben pro Seite lösen und die Radlaufverkleidungen (hinterer Teil) freilegen.
- Hinter den Radlaufverkleidungen je eine Schraube pro Seite (von unten nach oben eingedreht) entfernen, die die Ecken mit den Kotflügeln verbindet.
- Mit einem Helfer die Stoßstange vorsichtig nach hinten abziehen (Kabel nicht beschädigen).
- Elektrische Stecker (falls vorhanden) trennen.
Ausstattungsvarianten
Die Basisversionen (GL, GX) boten Minimalausstattung: Klimaanlage, elektrische Fensterheber, ABS. Höherwertige Varianten (GL2, GLS) enthielten:
- Lederausstattung,
- Schiebedach,
- hochwertigere Audiosysteme,
- Seitenairbags (ab 2002).
Zuverlässigkeit und bekannte Probleme
Der Alero galt nicht als das zuverlässigste Auto seiner Zeit. Häufige Schwachstellen:
- Motorenüberhitzung (besonders beim V6 durch undichte Zylinderkopfdichtung).
- Rostprobleme – unzureichender Korrosionsschutz.
- Elektronische Defekte – Sensorausfälle, Kabelprobleme.
Bei regelmäßiger Wartung konnte der Alero jedoch lange halten.
Sportversionen und Renneinsätze
Trotz bescheidener Leistung war der Alero als Safety-Car in der NASCAR (2000–2002) im Einsatz. Eine Konzeptversion Alero SS mit einem 215-PS-V6 vom Oldsmobile Aurora ging nie in Serie.
Wissenswertes
- Letzter Oldsmobile – Der Alero war ein Zwilling des Oldsmobile Alero, der 2004 mit der Einstellung der Marke Oldsmobile verschwand.
- Werbung – Chevrolet vermarktete den Alero über Jugendkampagnen, u.a. in Kooperation mit MTV.
- Film- und Spielekarriere – Der Alero war in Filmen/Serien der 2000er (z.B. "NYPD Blue") und im Rennspiel "Need for Speed: Underground 2" zu sehen.
Produktionsende und Vermächtnis
2004 wurde die Produktion aufgrund sinkender Nachfrage eingestellt. Nachfolger wurden der Cobalt und Malibu.
Heute ist der Alero ein seltenes Fahrzeug, hauptsächlich in den USA erhalten. Wegen seiner Zuverlässigkeitsprobleme ist er eher ein Sammlerstück als ein Alltagsauto.
Fazit
Der Chevrolet Alero war ein typischer Vertreter des US-Automarkts der späten 1990er: erschwinglich, aber mit Schwächen. Zwar kein Kultauto, aber ein wichtiges Modell in GMs Übergangsphase zu globalen Plattformen.