Volkswagen Jetta VI: Baujahre, Karosserieformen und Modellvarianten

Die sechste Generation des Volkswagen Jetta (A6, Typ 16) wurde von 2010 bis 2018 produziert. Im Gegensatz zur Vorgängergeneration (Jetta V), die eng mit dem Golf V verbunden war, wurde der Jetta VI als eigenständiges Modell entwickelt, mit Fokus auf den amerikanischen Markt, wo Limousinen traditionell beliebter sind als Schrägheckmodelle.

Karosserieformen

  • Limousine (4 Türen) – Die einzige verfügbare Karosserieform für den Jetta VI. Im Gegensatz zum Golf gab es keine Schrägheckvariante.

 

Hauptmodellvarianten

Motoren und Getriebe:

  • Benziner:
    • 1.2 TSI (105 PS) – Hauptsächlich für Europa.
    • 1.4 TSI (122–150 PS) – Die verbreitetste Variante.
    • 2.0 TSI (200 PS) – Die GLI-Version (äquivalent zum Golf GTI).
    • 2.0 MPI (115 PS) – Budget-Ottomotor für die USA und einige andere Märkte.
  • Diesel (für Europa):
    • 1.6 TDI (105 PS) – Sparsame Variante.
    • 2.0 TDI (140–150 PS) – Leistungsstärkere Dieselversion.
  • Getriebe:
    • 5- oder 6-Gang-Schaltgetriebe.
    • 6- oder 7-Gang-DSG (Doppelkupplungsgetriebe).
    • 6-Gang-Automatik (für die USA).

Ausstattungsvarianten:

  • Trendline – Basisversion mit minimaler Ausstattung.
  • Comfortline – Mittelklasse (Klimaanlage, hochwertigere Materialien).
  • Highline – Top-Ausstattung (Leder, Sitzheizung, Multimedia).
  • GLI – Sportversion mit 2.0 TSI (200 PS), Golf-GTI-optik und Sportfahrwerk.
  • Hybrid – Hybridvariante (1.4 TSI + Elektromotor, 170 PS).

 

Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen: >PP+EPDM-TD10<


Vordere Stoßstange abnehmen

  1. Motorhaube öffnen.
  2. Unter der Haube vier Schrauben (von oben nach unten eingedreht) lösen, die den Kühlergrill befestigen. Der Grill muss nicht separat entfernt werden.
  3. Im unteren Bereich acht Schrauben (von unten nach oben eingedreht) entfernen.
  4. Räder nach außen einschlagen.
  5. In den Radkästen je drei Schrauben pro Seite lösen, die die Radlaufverkleidung (vorderer Teil) halten.
  6. Je eine Schraube pro Seite (von unten nach oben eingedreht) entfernen, die die Ecken der Stoßstange mit den Kotflügeln verbinden.
  7. Verriegelungen in den Kotflügeln lösen (Ecken nach vorne ziehen).
  8. Verriegelungen im vorderen Bereich lösen.
  9. Stoßstange mit Helfer nach vorne abnehmen (darauf achten, dass keine Kabel oder Schläuche reißen).
  10. Stecker der Nebelscheinwerfer (falls vorhanden) trennen.
  11. (Falls vorhanden) Schläuche der Scheinwerferwaschanlage trennen (Beachtung: Flüssigkeit kann austreten).

VW Jetta VI – Montageorte für die vordere Stoßstange

VW Jetta VI Frontstoßstange Montagediagramm


Hintere Stoßstange abnehmen

  1. Kofferraumdeckel öffnen.
  2. In den Seitenverkleidungen des Kofferraums Klappen öffnen, darunter zwei Kunststoffschrauben lösen und die Rückleuchten entfernen.
  3. Fünf Schrauben (von unten nach oben eingedreht) lösen, die den unteren Teil der Stoßstange halten.
  4. In den Radkästen je drei Schrauben pro Seite entfernen, die die Radlaufverkleidung (hinterer Teil) befestigen.
  5. Radlaufverkleidung zur Seite schieben und darunter je zwei Schrauben pro Seite lösen (zwei von unten nach oben, zwei von der Radseite eingedreht), die die Seiten der Stoßstange halten.
  6. Verriegelungen in den Kotflügeln lösen (Ecken nach hinten ziehen).
  7. Halterungen unter den Rückleuchten mit einem Flachschraubendreher anheben.
  8. Verriegelungen im Kofferraumbereich lösen.
  9. Stoßstange mit Helfer nach hinten abnehmen (auf Kabel achten).
  10. Stecker der Elektrik (falls vorhanden) trennen.

Montageorte der Heckstoßstange VW Jetta VI

VW Jetta VI Heckstoßstangen-Montagediagramm


Modellbeschreibung

Design und Plattform

Der Jetta VI basiert auf der PQ35-Plattform (wie Golf V und VI), jedoch mit verlängerter Radstand (+70 mm im Vergleich zum Golf VI). Dadurch wurde mehr Platz für die Rücksitze und den Kofferraum (510 l) geschaffen.

Äußerlich erhielt das Auto eckigere Linien, einen massiven Kühlergrill und ein konservatives Design, das auf traditionelle Märkte ausgerichtet war. In Europa wurde das Modell als „vereinfachter Passat“ wahrgenommen, während es in den USA und China zu den beliebtesten Limousinen seiner Klasse zählte.

 

Innenraum und Technologien

  • Die Materialqualität in den Basisversionen war niedriger als beim Golf VI – es wurde mehr Hartplastik verwendet. In den Top-Varianten verbesserte sich die Verarbeitung.
  • Multimedia:
    • Basis-System mit kleinem Display.
    • Optional RNS-310/510 mit Navigation.
  • Sicherheit:
    • ESP, 6 Airbags, Anfahrhilfe.
    • Ab 2014 optional adaptiver Tempomat und Rückfahrkamera (für Top-Varianten).

 

Fahreigenschaften

  • Fahrwerk:
    • Basis: Vereinfachte Verbundlenkerachse hinten (außer GLI und Hybrid).
    • GLI: Multilinkaufhängung und Sportfahrwerk.
  • Motoren:
    • 1.4 TSI mit Schaltgetriebe – die ausgewogenste Variante.
    • 2.0 MPI (USA) – schwach, aber zuverlässig.
    • Diesel 1.6 und 2.0 TDI – sparsam, aber nach „Dieselgate“ weniger gefragt.

 

Interessante Fakten

  • Amerikanischer Fokus – Der Jetta VI wurde für den US-Markt entwickelt, wo er mit 2.0 MPI und vereinfachtem Fahrwerk zu einem günstigen Preis angeboten wurde. 2011 wurde er zum meistverkauften europäischen Sedan in den USA.
  • Hybridversion – Der Jetta Hybrid (2013–2016) beschleunigte in 8,6 Sek. auf 100 km/h und verbrauchte ca. 4,5 l/100 km, blieb aber unbeliebt.
  • Chinesische Jetta – In China wurde das Modell bis 2023 als Jetta NF mit minimalen Änderungen produziert.
  • Sportliche GLI – Die Version mit 2.0 TSI (200 PS) beschleunigte in 6,7 Sek. auf 100 km/h und hatte ein XDS-Differential wie der Golf GTI.
  • Facelift 2015 – Der überarbeitete Jetta erhielt neue Optik, einen modifizierten Grill und hochwertigere Innenmaterialien.

 

Fazit

Der Volkswagen Jetta VI war ein Modell mit doppelter Identität: In Europa galt er als günstige Golf-Alternative, in den USA und China als praktische und erschwingliche Limousine. Trotz vereinfachter Basisversionen blieb er zuverlässig und sparsam, während die GLI-Version Fahrspaß wie der Golf GTI bot. 2018 wurde er durch den Jetta VII (MQB-Plattform) abgelöst, doch viele Besitzer schätzen die sechste Generation noch heute für ihre Robustheit und Langlebigkeit.