Produktionsjahre und Facelift
Der Volkswagen Passat B7 wurde von 2010 bis 2015 produziert und stellte eine evolutionäre Weiterentwicklung der vorherigen Generation Passat B6 dar. Im Gegensatz zu radikalen Plattformwechseln handelte es sich beim B7 um ein umfassendes Facelift des B6, obwohl Volkswagen ihn als neue Generation vermarktete.
Im Jahr 2014 erhielt das Modell ein leichtes Facelift: Der Kühlergrill wurde schmaler, die Stoßstangen und die LED-Optik wurden aktualisiert, und es kamen neue Innenraumausstattungen hinzu.
Modellcodes und Plattform
Der Passat B7 basierte auf der PQ46-Plattform, die auch beim Vorgänger verwendet wurde. Allerdings führte Volkswagen Verbesserungen an der Fahrwerkselektronik und Schalldämmung durch.
Karosserie-Codes:
- 3C2, 3C8 – Limousine (in einigen Märkten wie China als Liftback)
- 3C5 – Kombi (Variant)
Karosserievarianten und Modifikationen
Der Passat B7 wurde in zwei Hauptkarosserievarianten angeboten:
- Limousine – Klassische viertürige Karosserie.
- Kombi (Variant) – Praktischere Version mit größerem Kofferraum.
Motoren und Getriebe:
- Benziner:
- 1.4 TSI (122 PS, 160 PS mit Doppelaufladung)
- 1.8 TSI (152 PS, später 160 PS)
- 2.0 TSI (210 PS)
- 3.6 VR6 (300 PS, 4Motion) – Topversion R36 wurde durch den Passat R-Line ersetzt
- Diesel (TDI):
- 1.6 TDI (105 PS)
- 2.0 TDI (140 PS, 170 PS, 177 PS)
- 2.0 BiTDI (240 PS, für Passat Alltrack)
- Hybrid (2014):
- Passat GTE (Plug-in Hybrid) – wurde später in der B8-Generation eingeführt.
Antrieb:
- Vorderradantrieb (FWD)
- Allradantrieb (4Motion) – Verfügbar für leistungsstarke Versionen und den Passat Alltrack (Kombi mit erhöhter Bodenfreiheit).
Getriebe:
- 6-Gang-Schaltgetriebe (MQ350)
- 6-Gang-Automatik (Tiptronic)
- 7-Gang-DSG (DQ200 für 1.4 TSI, DQ250 für 2.0 TSI/TDI)
Kunststoffkennzeichnung der Stoßstangen: PP+EPDM-TD10<
Vordere Stoßstange demontieren
- Motorhaube öffnen.
- Unter der Haube vier Schrauben (von oben nach unten eingedreht) lösen, die den Kühlergrill befestigen.
- Kühlergrill abnehmen (wird durch Clips gehalten, nach vorne ziehen).
- Hinter dem Grill vier Schrauben lösen, die den oberen Teil der vorderen Stoßstange befestigen.
- Von der Unterseite sieben Schrauben (von unten nach oben eingedreht) lösen, die den unteren Teil befestigen.
- Räder nach innen einschlagen (je nach Demontageseite).
- In den Radkästen jeweils drei Schrauben pro Seite lösen, die die Radlaufverkleidung (vorderer Teil) befestigen.
- Je eine Schraube pro Seite (von unten nach oben eingedreht) lösen, die die Ecken mit den Kotflügeln verbinden.
- Clips in den Kotflügeln lösen (Ecke greifen und nach vorne ziehen).
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach vorne abnehmen (auf Kabel und Schläuche achten).
- Stecker der Elektrik trennen.
- Scheinwerferwaschdüsen-Schläuche vom Behälter trennen (falls vorhanden).
Hintere Stoßstange demontieren
Limousine und Kombi werden nahezu identisch demontiert.
- Heckklappe öffnen.
- Seitenverkleidungen des Kofferraums lösen (falls vorhanden, Klappen öffnen) und je eine Kunststoffschraube pro Seite entfernen, die die Heckleuchten befestigen.
- Heckleuchten herausziehen und Stecker trennen.
- Hinter den Heckleuchten vier Schrauben (von oben nach unten eingedreht) lösen, die den oberen Teil der hinteren Stoßstange befestigen.
- In den Radkästen jeweils vier Schrauben pro Seite lösen, die die Radlaufverkleidung befestigen.
- Radlaufverkleidung zur Seite schieben, je einen Dübel pro Seite (von unten nach oben eingesteckt) entfernen und je eine Schraube lösen.
- Schrauben von der Unterseite (von unten nach oben eingedreht) lösen, die den unteren Teil befestigen.
- Clips in den Kotflügeln lösen (Ecken nach hinten ziehen).
- Clips unter den Heckleuchten und im Kofferraumbereich lösen.
- Mit einem Helfer die Stoßstange nach hinten abnehmen (auf Kabel achten).
- Stecker der Elektrik trennen (falls vorhanden).
Modellbeschreibung
Exterieur:
Der Passat B7 erhielt ein strengeres und eleganteres Design im Stil der damaligen Volkswagen-Modelle. Der Kühlergrill wurde schmaler, die Scheinwerfer eckiger (in Topversionen mit LED-Technik). Auch die Heckleuchten waren nun LED-basiert.
Interieur:
Das Interieur wurde durch hochwertigere Materialien aufgewertet. Erstmals gab es adaptiven Tempomat (ACC), Park Assist (automatisches Einparken), eine Rückfahrkamera und das Infotainmentsystem RNS-510 mit Touchscreen.
Fahrwerk:
Die Aufhängung bestand vorn aus MacPherson-Federbeinen und hinten aus einer Mehrlenkerachse. Im Vergleich zum B6 verbesserten die Ingenieure die Schalldämmung und das Fahrkomfort.
Interessante Fakten
- Der Passat B7 war die letzte Generation mit hydraulischer Lenkung (im B8 wurde auf elektrische Lenkung umgestellt).
- In China wurde der Passat B7 bis 2020 unter dem Namen Magotan produziert – mit einer verlängerten Karosserie.
- Der Passat Alltrack – eine Version mit erhöhter Bodenfreiheit, Kunststoffschutz und Allradantrieb – wurde in Europa sehr beliebt.
- In Nordamerika war der Passat B7 ein völlig anderes Modell, basierend auf der NMS-Plattform (New Midsize Sedan), die sich von der PQ46 unterschied.
- 2015 wurde der Passat B7 durch die B8-Generation abgelöst, die auf der modularen MQB-Plattform aufbaute.
Fazit
Der Volkswagen Passat B7 ist ein zuverlässiges, komfortables und technologisch fortschrittliches Fahrzeug, das trotz seines Status als „umfassendes Facelift“ viele Verbesserungen bot. Er behielt seinen Ruf als Familienauto mit guter Dynamik und sparsamen Dieselmotoren.